Angriff auf die Community „Von solchen Aktionen lassen wir uns aber nicht einschüchtern!“
„Das Verbrennen der Regenbogenfahne ist ein Angriff auf die queere Community in Köln mit dem Ziel, uns unsichtbar zu machen und uns Angst einzujagen“, so Floris Rudolph, der queer-politische Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen in Köln zum jüngsten Vorfall in der Rheinmetropole.
Ermittlung wegen Sachbeschädigung
Was war geschehen? Nur wenige Tage vor dem CSD am kommenden Wochenende verbrannten drei junge Männer im Alter von 18 und 20 Jahren eine Regenbogenflagge in der Richard-Wagner-Straße. Ein 19-jähriger Anwohner alarmierte die Polizei, die die drei Heranwachsenden dann ganz in der Nähe kurz Zeit später stellen konnte.
Bei der Durchsuchung der Tatverdächtigen beschlagnahmten die Polizisten auch ein illegales Springmesser sowie einen sogenannten Teleskopschlagstock. Nach Aussage der Ermittler hatte der 18-jährige Haupttäter offenbar die Regenbogenflagge von einem Fahnenmast in einer Hofeinfahrt im schwul-lesbischen Kiez abgerissen und anschließend angezündet. Alle drei jungen Männer erwartet jetzt eine Ermittlung wegen Sachbeschädigung, zudem wurde ihnen ein Platzverweis ausgesprochen.
Deutschlandweit größter CSD in Köln
Ein banaler Vorfall? Mitnichten, wie Rudolph weiter erklärt und dabei festhält: „Von solchen Aktionen lassen wir uns aber nicht einschüchtern, sondern am kommenden Wochenende werden wir Köln zum Cologne-Pride in einen großen Regenbogen hüllen.“ In Köln wird in diesem Jahr am kommenden Wochenende die größte Pride-Parade Deutschlands erwartet. Im vergangenen Jahr nahmen rund 180 Gruppen am CSD teil, in diesem Jahr sollen mehr als 200 Gruppen mit dabei sein. Zudem rechnet die Stadt mit rund 1,5 Millionen Besuchern. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch, nachdem es in den letzten Wochen immer wieder bei fast allen CSD-Veranstaltungen zu Angriffen gekommen ist.